In diesem Video steht die Ausführung der ersten Generation – mit magnetischem Impulsgeber für ABS – im Mittelpunkt. Beim hier gezeigten Beispiel handelt es sich um das Vorderradlager eines Toyota Corolla.
Ausbau des Achsschenkels (1:00)
Die Radkappe und das Rad demontieren.
Den Bremssattel ausbauen.
Den Bremssattel vorsichtig außerhalb des Arbeitsbereichs aufhängen.
Bei festsitzenden Bremsscheiben eine Schraube in das freiliegende Gewindeloch der Bremsscheibe schrauben, um die Bremsscheibe zu demontieren.
Den ABS-Sensor demontieren.
Bei Rost lässt sich der Ausbau durch Anwendung von Schmieröl vereinfachen.
Tip: Möglichst keinen Schlagschrauber verwenden, um Schäden an der Antriebswelle zu vermeiden.
Anschließend die Sicherungsmutter der Antriebswelle entfernen.
Den verstemmten Bereich der Mutter mit einem Schraubendreher o. Ä. lösen.
Antriebswellenmutter lösen und entfernen.
Die Mutter locker aufdrehen, bis sie bündig mit dem Ende der Antriebswelle abschließt.
Tip: So kann das Gewinde der Antriebswelle vor Beschädigungen geschützt werden. Anschließend die Mutter entsorgen.
Für den Ausbau des Spurstangenkopfes zunächst den Splint herausziehen.
Die Mutter am Spurstangenkopf lösen.
Das Kugelgelenk des Spurstangenkopfes sitzt sehr häufig in der Aufnahme des Achsschenkels fest.
Tip: Falls das Kugelgelenk des Spurstangenkopfes mitdreht muss der Spurstangenkopf in die Aufnahme des Achsschenkels gepresst werden.
Ein Spezialwerkzeug aufsetzen und vorsichtig von oben mit dem Hammer daraufschlagen, um die Bolzengewinde nicht zu beschädigen.
Tip: Falls kein entsprechendes Spezialwerkzeug oder Kugelgelenk-Abzieher vorhanden ist, kann alternativ vorsichtig mit einem Hammer auf die Aufnahme des Achsschenkels geschlagen werden, um den Spurstangenkopf zu lösen.
Für den Ausbau des vorderen Tragegelenks die Klammer und die Mutter entfernen.
Das Kugelgelenk mit einem Kugelgelenktrenner vom vorderen Querlenker entfernen.
Die Bolzen, mit denen der Achsschenkel an der Radaufhängung befestigt ist, lösen und entfernen. Jetzt kann der Achsschenkel abgenommen werden.
Demontage des Lagers vom Achsschenkel (3:12)
Einen Montierhebel o. Ä. in den Spalt einführen, damit beim Ausbau der Vorderachsnabe der Staubschutz nicht verformt wird.
Den Sprengring vom Achsschenkel entfernen.
Den Achsschenkel in horizontaler Lage abstützen. Ein geeignetes Werkzeug an der Stirnfläche der Nabe ansetzen und die Nabe entfernen.
Jetzt kann der Innenring von der Radnabe entfernt werden. Den Abzieher in den Spalt zwischen Stirnfläche des Innenrings und Nabe ansetzen.
Tip: Für einen sicheren Ausbau muss der Abzieher eng an der Stirnfläche des Innenrings anliegen.
Den Innenring abziehen.
Alternativ ist auch der Ausbau mit einer Hydraulikpresse möglich.
Tip: Den Innenring nicht entsorgen, da er im nächsten Schritt zum Herauspressen des Lagers benötigt wird.
Darauf achten, dass der Achsschenkel sicher abgestützt ist und das Lager vertikal ausgerichtet ist.
Den zuvor ausgebauten Innenring wieder einsetzen.
Sicherstellen, dass der Außendurchmesser des Druckstücks dem Lagerinnenring entspricht.
Das Lager aus dem Achsschenkel herauspressen..
Die Achsschenkelbohrung und die Nabenwelle grundsätzlich auf Schäden überprüfen.
Die ausgebauten Teile mit einem Teilereiniger säubern.
Tip: Durch ein Reinigen der Teile vor dem Zusammenbau wird die Montage vereinfacht und vorzeitige Ausfälle werden vermieden.
Einbau des neuen Radlagers in den Achsschenkel (4:40)
Da sich an einer Seite des Lagers der magnetische Encoder befindet, muss beim Einsetzen des Lagers auf die korrekte Ausrichtung geachtet werden.
NSK empfiehlt, eine Magnetfeldtestkarte zu verwenden, um sicher zu stellen, auf welcher Seite des Lagers sich der magnetische Impulsgeber befindet.
Tip: Darauf achten, den magnetischen Impulsgeber nicht zu beschädigen.
Innerhalb der Dichtung befinden sich zahlreiche Magnetpole, die vom ABS-Sensor erfasst werden.
Tip: Das Lager erst unmittelbar vor der Montage aus der Schutzverpackung nehmen. So werden das Eindringen von Schmutz und ein vorzeitiger Lagerausfall vermieden.
Das Lager muss so in den Achsschenkel eingesetzt werden, dass der magnetische Impulsgeber nach oben ausgerichtet ist.
Tip: Keinen Druck auf den magnetischen Impulsgeber ausüben und den Bereich von magnetischen Gegenständen (z.B. Schraubendreher) und Schmutz fernhalten.
Ein geeignetes Werkzeug verwenden, das nur mit der Stirnfläche des Außenrings in Berührung kommt.
Tip: Außendurchmesser des Werkzeugs < Außendurchmesser des Lagers.
Das Lager muss mit der Achsschenkelbohrung in Flucht bleiben und wird vertikal in den Achsschenkel gepresst.
Tip: Keinesfalls Druck auf den Lagerinnenring ausüben, da sonst das Lager beschädigt wird.
Sicherstellen, dass sich das Lager nicht neigt, und das Lager einpressen, bis der korrekte Sitz erreicht ist.
Einen neuen Sprengring einsetzen.
Tip: Die Aussparung des Sprengrings muss mit der Bohrung für den Sensor im Achsschenkel fluchten.
Darauf achten, den magnetischen Impulsgeber nicht zu beschädigen.
Die Vorderachsnabe horizontal halten.
Die Radnabe so abstützen, dass die Welle vertikal ausgerichtet ist.
Mit einem geeigneten Werkzeug auf die Stirnfläche des Innenrings drücken.
Das Lager einpressen, bis es an der angegebenen Position anliegt.
Montage des Achsschenkels (6:45)
Den Achsschenkel auf die Antriebswelle und die Radaufhängung setzen.
Die Befestigungsschrauben des Achsschenkels mit dem vom Fahrzeughersteller angegebenen Drehmoment festziehen.
Tip: Die Drehmomenteinstellungen können je nach Fahrzeugmodell sehr unterschiedlich sein. Genaue Werte finden sich in den Herstellerangaben.
Den Spurstangenkopf am Achsschenkel befestigen.
Die Mutter des Spurstangenkopfes mit dem angegebenen Drehmoment festziehen.
Tip: Falls die Mutter mit dem Kugelgelenk mitdreht, das Kugelgelenk z.B. mit einem Wagenheber in die Achsschenkelaufnahme pressen.
Den Splint einsetzen. Unbedingt einen neuen Splint verwenden.
Das vordere Tragegelenk montieren.
Die Mutter muss mit dem angegebenen Drehmoment festgezogen werden. Eine neue Klammer verwenden.
Die Mutter nach dem Aufdrehen von Hand mit einem Schraubenschlüssel festziehen, damit die Antriebswelle korrekt sitzt.
Erst wenn die Räder wieder Bodenkontakt haben, wird die Schraube mit dem Enddrehmoment angezogen.
Den ABS-Sensor befestigen.
Die Bremsscheibe und den Bremssattel montieren.
Tip: Sicherstellen, dass der Bremsschlauch weder verdreht noch beschädigt ist.
Den Reifen montieren und das Fahrzeug absenken.
Nach dem Absenken des Fahrzeugs kann die Achswellenmutter mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment festgezogen werden.
Die Mutter in der Nut der Welle verformen.
Damit ist der Austausch des Nabenlagers mit magnetischem Encoder abgeschlossen.
Tip:
Die Drehmomentwerte und Verfahren sind für Alu- und Stahlfelgen unterschiedlich. Hier sind die Herstelleranweisungen genau zu beachten.
Vor der Fahrt mehrmals das Bremspedal treten, um sicherzustellen, dass die Bremsbeläge in Kontakt mit den Bremsscheiben kommen.
Da die Radaufhängung demontiert wurde, sollte die Lenkgeometrie überprüft werden.
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